Der Stau vor den Häfen löst sich langsam auf, die Kosten für Seefracht sinken. Das schürt die Hoffnung in der deutschen Industrie, dass sich die Versorgungssituation demnächst normalisiert. Die Frachtkosten waren in den letzten Monaten einer der großen Treiber der Inflation. Diese Kosten sind in kurzer Zeit um mehr als 80 Prozent gesunken und nähern sich den Werten der Vor-Coronazeit. Zum Teil erklärt sich damit der unerwartete Rückgang der Abgabepreise der Industrie im Oktober.
Viele Unternehmen haben jetzt ein bisher nahezu unbekanntes Problem: unzählige „halbfertige“ Produkte müssen verkaufsfertig gemacht werden. Das ist leichter gesagt als getan. Der Produktionsprozess ist klar gestaltet. Alles, was bisher Effizienz garantiert hat, muss jetzt durchbrochen oder unter Umständen sogar kreativ zerstört werden, bis die Produktion wieder zurück in die normalen Bahnen gelenkt werden kann.
Mehr Leistung durch flexible Automation
Wer jemals in einem Unternehmen, das Konsumgüter herstellt, die Logistik-Verantwortung hatte, weiß, was die Durchbrechung von optimalen Prozessen bedeutet. Meister der kreativen Zerstörung sind die modernen Versender. Wenn früher eine Rücksendungsquote von fünf Prozent das System hat kollabieren lassen, sind heute in dieser Branche 85 bis 90 Prozent völlig normal. Diejenigen, die das aufgebaut haben, haben sich von den Erfahrungen der alten Industrie nicht abschrecken lassen und etwas völlig Neues aufgebaut. Gleichzeitig wurden die Informationssysteme auf ein völlig neues Niveau gebracht. Und statt starrer, sehr teurer Automation wurde vieles mit Cobots und flexibler Automatisierung auf ein bis dahin nie gekanntes Leistungsniveau gehoben.
Daraus sind die neuen Benchmarks für Logistik-Systeme entstanden. Wo steht Ihre Logistik im Vergleich zu diesen Hochleistungssystemen? Wie weit sind Sie in Bezug auf Data Analytics? Künstliche Intelligenz hilft auch bei der Auflösung des Staus in der Supply Chain. Und später natürlich bei der Vermeidung derartiger Staus.