Industrie 4.0 ist der Begriff, der für die Digitalisierung industrieller Produktionsprozesse steht. Big Data und Cloud-Dienste, über Sensoren und Schnittstellen miteinander kommunizierende Menschen, Maschinen und Produkte, kollaborative Automatisierung und das Internet of Things sind die wichtigsten Kennzeichen von Industrie 4.0. Viele Unternehmen haben gerade erst begonnen, sich die Potenziale der Digitalisierung zu erschließen und müssen sich jetzt gleichzeitig mit neuen Herausforderungen auseinandersetzen: Externe Schocks wie Covid-19, neue Geschäftsmodelle, neue Wettbewerber am Markt kombiniert mit neuen Technologien stellen Unternehmen vor schwierige Aufgaben. Die Logistik wurde nicht revolutioniert von traditionellen Unternehmen, sondern von völlig neuen Organisationen, die alles in Frage gestellt haben und nichts verteidigen mussten. Wo sind Neckermann und Quelle? Nur noch zwei von einer Fülle von Konzernmarken der Otto Group und somit nur noch zwei Online-Shoppingportale unter vielen. Der ehemals in Europa führende Anbieter Neckermann Reisen gehört zur inzwischen insolventen Thomas Cook Group. Quelle hat sich 1954 von einem altgedienten General die Logistik planen lassen. Weil man so sehr von der eigenen großartigen Leistung geblendet war, hat man nicht rechtzeitig realisiert, wie logistische Systeme im Zeitalter von Digitalisierung und smarter Automatisierung aussehen können. Den Vergleich der etablierten Automobilindustrie mit den neuen Wettbewerbern, die ohne Rücksicht auf traditionelle Lösungen Neues planen, möchten wir an dieser Stelle nicht vertiefen.
Industrie 4.X ist anders
Industrie 1.0 das war der Beginn der Massenproduktion durch mechanische Produktionsanlagen angetrieben über die Transmissionsriemen der Dampfmaschine. Die Elektrifizierung war der Treiber der Industrie 2.0, in der das Fließband das Organisationsprinzip in den Werkhallen vorgab und in der Fertigung wurden erste Automatisierungsschritte unternommen. Industrie 3.0 war gekennzeichnet durch die Verknüpfung von Elektronik und Informationstechnik. In der Produktion dachte man jetzt systemisch: Das Toyota-Produktionssystem war dafür das wohl berühmteste Beispiel. Die Beschleunigung der Kommunikation und des Verkehrs führte zur Globalisierung. In diesen Zyklen, die immer kürzer wurden, gab es immer ein Schwerpunktthema, das die Unternehmen bearbeiten mussten. Das ist im Zeitalter von Industrie 4.X anders: Die inneren und externen Einflüsse sind vielfältig, zum Teil widersprüchlich und wirken sich auf viele unterschiedliche Aspekte der Wertschöpfung aus.
Spielregeln für die Neuordnung der Wertschöpfung
Die Corona-Pandemie wirkt gerade als Katalysator und Beschleuniger bei der Neuordnung der Wertschöpfung. Zum Beispiel wird neben der Kosteneffizienz die Resilienz von Supplynetzen zu einem wichtigen Gesichtspunkt. Darüber hinaus hat das Virus bereits schwelende Handelsstreitigkeiten noch verschärft. Wegen solcher Unsicherheitsfaktoren gilt für die Zukunft: Globalisierung funktioniert nur mit lokal autonomen Systemen. Und trotzdem gilt: Organisationsgrenzen spielen keine Rolle mehr. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, kollaborative Automatisierungsprozesse zu organisieren, die beherrschbar sind und zum Ziel marktgerechte Produkte mit wettbewerbsfähigen Kosten haben. Die Möglichkeiten der Industrie 4.0 sind noch nicht ausgeschöpft, da sind bereits die Herausforderungen der Industrie 4.X sichtbar. Es werden nur die Unternehmen überleben, die diese Komplexität – disruptive Technologien + neue Wettbewerbsbedingungen + externe Schocks – am besten managen.
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