Es ist Zeit, die Augen zu öffnen. Während wir immer noch „German Engineering“ feiern und unser Premium-Image pflegen, überholen uns die Wettbewerber aus China und den USA – elektrisch, digital und zu Preisen, mit denen wir kaum noch konkurrieren können. Wenn wir nicht rasch umdenken, sehen wir bald nur noch die Rücklichter der Konkurrenz.

Die ungemütliche Wahrheit: Wir haben den Trend verschlafen

Statt sich mit Drehmoment und Premium-Interieur zu befassen, haben Newcomer aus USA und China (z.B. BYD, Tesla)           im globalen Markt längst die Führung in Elektromobilität und Konnektivität übernommen. Autos sind heute keine reinen Statussymbole mehr: Preis-Leistung, Konnektivität und personalisierbare Interfaces sind die neuen Prioritäten. Hier punktet die Konkurrenz, weil sie verstanden hat, was die Kunden wirklich wollen.

Was macht die Konkurrenz besser?

Kundenzentrierung und Technologie

Kunden interessieren sich zunehmend für smarte Features, autonomes Fahren und Konnektivität. Autos werden zu „rollenden Smartphones“ – die Konkurrenz bietet nicht nur die besseren Interfaces, sondern auch den besseren Preis.

Elektromobilität: Ein starkes ‚Commitment‘

Während wir lange an Verbrennungsmotoren und Hybridmodellen festhielten, setzte China entschlossen auf Elektro. Jetzt rollt dort eine Welle an E-Fahrzeugen über den Markt, die nicht nur preislich, sondern auch technologisch überzeugen.

Schnelle Entwicklung, schnelle Umsetzung

Die chinesische und US-amerikanische Industrie sind agil und setzen auf rasche Umsetzung. Trial-and-Error-Prinzip statt endloser Bürokratie: Wer heute drei bis fünf Jahre für ein neues Modell braucht, hat bereits verloren.

Der Weg aus dem Schlamassel – Zeit für radikale Veränderungen!

Jahrzehntelang war der Premiumstatus für viele Unternehmen Garant für Stabilität und Erfolg, doch diese Selbstzufriedenheit wird in einem sich rapide wandelnden Markt zur Gefahr. Es geht nicht mehr nur darum, ob wir noch mitspielen, sondern ob wir die neuen Spielregeln überhaupt noch verstehen. Die Antwort auf die Herausforderung lautet nicht „Evolution“, sondern Revolution. Die radikalen Veränderungen in einer Vielzahl äußerer Einflussfaktoren (Politik und Regulierung, Nachfrage und Markt, geopolitische Veränderungen, Konkurrenz und viele weitere) führen dazu, dass wir strategisch völlig neu denken müssen. Um zu alter Stärke zurückzukommen, müssen deshalb folgende Aspekte in künftige Unternehmens-, Produkt- und Produktionsstrategien einfließen:

  1. Kundenzentrierte Innovation: Der Kunde steht im Mittelpunkt! Wir entwickeln neue Geschäftsmodelle und Technologien, die weit über klassische Produkte hinausgehen und ein umfassendes Mobilitätserlebnis schaffen.
  2. Dynamische Marktanpassungen: Durch Echtzeit-Feedback und präzise Marktanalysen passen wir unsere Produkte blitzschnell an – für genau das, was der Kunde jetzt braucht.
  3. Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Weg mit dem Silodenken! Ein dynamisches Netzwerk aus internen Abteilungen, Lieferanten und Partnern fördert Innovation und beschleunigt Produktentwicklungen.
  4. Proaktive Risikoerkennung: Statt reaktiv zu handeln, setzen wir auf kontinuierliches Monitoring und Analysen von Markt- und geopolitischen Trends, um Risiken frühzeitig zu erkennen und zu minimieren.
  5. Preisoffensive und Volumenstrategie: Der Massenmarkt verlangt erschwingliche, gut ausgestattete Fahrzeuge. Nur auf Premium zu setzen, reicht nicht – die Konkurrenz zeigt, wie es geht.
  6. Nachhaltigkeitsfokus und Transparenz: Wir integrieren Umwelt- und Sozialstandards in Produktion und Lieferkette. Das stärkt unser Markenimage und schafft Vertrauen bei den Verbrauchern.

Wir sehen: Nicht wir bestimmen den Markt – er bestimmt uns!

 

Der 6. Synchronisationskreis

Die etablierte „Synchrone Lean Fabrik“ mit ihren fünf Synchronisationskreisen hat vielen Unternehmen lange Stabilität und Effizienz gesichert. Doch in der heutigen VUCA-Welt reicht das nicht mehr aus. Um in der dynamischen Automobilbranche wieder wettbewerbsfähig zu werden, ist ein sechster Synchronisationskreis notwendig: eine enge Abstimmung mit äußeren Rahmenbedingungen wie Marktanforderungen, politischen Vorgaben und technologischen Veränderungen. Nur durch diese zusätzliche Flexibilität können wir auf veränderte Kundenbedürfnisse, geopolitische Unsicherheiten und technologische Umwälzungen reagieren und langfristig erfolgreich bleiben.

Ein Appell an uns Alle: Wir müssen endlich wieder gestalten, nicht nur reagieren

Es ist fünf nach zwölf. Wir müssen nicht nur reagieren, sondern den Wandel aktiv gestalten. Chinesische und US-amerikanische Hersteller zeigen, wie es geht – und das sollten wir als Anreiz sehen, nicht als Schande. Jetzt ist die Zeit des Zögerns vorbei.

Gemeinsam: Dieser Wandel ist keine Aufgabe für Einzelkämpfer. Als Unternehmensberatung wissen wir, dass Lösungen bereitstehen. Wir bringen die Werkzeuge, die Erfahrung und das Know-how, um die notwendigen Veränderungen umzusetzen – aber dafür braucht es Mut, alle Bereiche auf den Prüfstand zu stellen: Produktstrategie, Entwicklungsgeschwindigkeit, Partnerschaften und Pricing. Das wird unbequem, doch ohne radikales Umdenken werden uns die Konkurrenz und unsere heutigen Kunden bald im Rückspiegel ihrer Elektrofahrzeuge zuwinken.

ConMoto und Horn & Company, als Experten für Operational Excellence, haben in vielen Projekten bewiesen, dass der Wandel möglich ist. Erfolgreiche Veränderung erfordert die richtige Herangehensweise, ein starkes Netzwerk, erprobte Werkzeuge und vor allem Mut. Die Chance liegt bei uns, Europa wieder auf die Überholspur der globalen Mobilitätsbranche zu bringen – wir haben das Wissen und die Innovationskraft, jetzt braucht es nur noch den Willen, diese auch einzusetzen. Packen wir den Umbruch an!