Hersteller werden durch Wettbewerber, technologischen Fortschritt und Umwelt-Vorschriften zu Kostenreduzierung gezwungen

Die herstellende Industrie befindet sich im Wandel: Wettbewerber die zu günstigeren Kosten arbeiten, neue Technologien, verschärfte Umweltvorschriften und ein verändertes Konsumverhalten fordern viele Branchen heraus und zwingen Produzenten ihre Herstellkosten drastisch zu reduzieren. Unter besonderem Druck steht die Automobilindustrie in Europa. In diesem Artikel beleuchten wir Gründe für den Kostendruck und Kostensenkungs-Strategien, die den Herstellern dabei helfen, um sich in einem hochkompetitiven Marktumfeld durchzusetzen.

Europas Automobilindustrie unter globalem Wettbewerbsdruck

Die Ankündigung von Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender von VW und Porsche, hatte es in sich: Innerhalb von drei Jahren will Volkswagen ein neues Einsteiger-Elektroauto für rund 20.000 Euro auf die Straße bringen – „Effizient und effektiv – mit Europe Speed.“ Das Vorhaben kann als Antwort auf BYDs Ankündigung gesehen werden, ihr Einstiegs-Elektroauto „Seagull“ im nächsten Jahr für einen Preis von unter 20.000 Euro in Europa zu verkaufen – und das nach Zöllen. Spätestens diese Nachricht hat die Branche wachgerüttelt.

Dabei kündigt sich der Preiskampf bereits seit Jahren an. Tesla hat die Preise seit 2022 zwischen 16 Prozent (Model 3) und 33 Prozent (Model X) gesenkt.  Die Zölle in USA bzw. geplanten Zölle der EU auf Elektrofahrzeuge aus China können den Preiskampf dabei höchstens hinauszögern, abwenden können sie ihn nicht.

Anpassung der Produktionssysteme zur Margensicherung entscheidend für künftigen Erfolg

Der Preis-Wettbewerb in der VUCA -Welt ist dabei nicht neu. Die meisten Aspekte sind bereits seit Jahren bekannt. Was neu ist, ist deren Ausprägung. Insbesondere drei Faktoren sind von besonderer Bedeutung und werden in den nächsten Jahren weiter an Einfluss gewinnen und für den Erfolg europäischer Zulieferer entscheidend werden:

Faktor 1: Niedrige Margen

Im globalen Preiswettbewerb treffen OEMs auf steigende Kosten für Personal, Rohstoffe und Energie. Das führt zu weiter sinkenden Margen insbesondere bei deutschen Automobilzulieferern, die bezüglich der Profitabilität im globalen Vergleich mit einem durchschnittlichen EBIT von 3,9 Prozent bereits 2023 Schlusslicht waren.

Faktor 2:  Fachkräftemangel

Fehlende Fachkräfte sorgen zunehmend für Ausbringungsverluste und erschweren die Planung sowie flexible Personalanpassung.

Faktor 3: Große Unsicherheit für die Planung

Die langfristige Planungssicherheit, bisher einer der großen Vorteile der Automobilindustrie, verliert immer mehr an Bedeutung. Verspätete Anläufe, Änderungen in letzter Minute und sich täglich verändernde Abrufe werden dagegen zum Normalfall.

Effizientes & flexibles Fertigungssystem zur Sicherstellung der Profitabilität

Während die beschriebenen Faktoren die klassischen Fertigungssysteme überfordern, zeigen sie gleichzeitig die Weiterentwicklung auf, die notwendig ist, um sich in der VUCA-Welt erfolgreich behaupten zu können. Insbesondere in Hochlohnregionen ist ein neuer Ansatz notwendig, um die Herstellkosten zu reduzieren und die Fertigungsabläufe zu automatisieren. Die Automatisierung sollte dabei das ganze Wertschöpfungssystem berücksichtigen und nicht lediglich Teilprozesse verbessern.

Ziele der Automatisierung

  • Erhöhung der Effizienz und Produktivität
  • Reduzierung von Arbeitskosten und benötigten Fachkräften
  • Minimierung von Fehlern und Ausschuss
  • Verbesserung der Qualität und Zuverlässigkeit
  • Optimierung der Ressourcennutzung
  • Verkürzung der Durchlaufzeiten
  • Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
  • Energieeinsparung

Die Automatisierung sollte dabei flexibel und skalierbar sein, um sich an veränderte Abrufe schnell und kostengünstig anpassen zu können. Einmal definiert kann ein Standard-Produktionsmodul schnell umgesetzt (um Investitionen und Abschreibungen im Hochlauf zu minimieren) oder innerhalb kürzester Zeit hochskaliert werden (um Kammlinie zu erreichen).

Es ist wichtig zu beachten, dass die automatisierte Anlage, das technische System, das Management System und die Organisationskultur harmonisch aufeinander abgestimmt sein müssen (siehe Bild). Das heißt, wenn der Automatisierungsgrad in einer Fertigung signifikant verändert wird, müssen sich Management System und Organisationskultur als soziales System entsprechend verändern.

Basierend auf diesen Prinzipien hat ConMoto aus jahrzehntelanger Erfahrung in der Gestaltung und Optimierung von Produktionssystemen die „ConMoto Automation“-Methodik entwickelt und mit unseren Kunden erfolgreich umgesetzt.

Die Methodik analysiert im ersten Schritt mithilfe des AutomationScoreTests© den aktuellen Stand der Automatisierung im Kundenunternehmen. Dabei wird gemeinsam mit einem interdisziplinären Team aus den Bereichen Fertigung, Logistik und Manufacturing Engineering eine methodisch fundierte Eigenbewertung der aktuellen Ausprägung der technischen, managementbezogenen und sozialen Systeme erarbeitet. Unter der methodischen Führung von ConMoto kommen Elemente wie Wertstromanalyse und -design sowie ein Scoring basierend auf Best Practices und unterstützenden Kennzahlen zum Einsatz.

Im nächsten Schritt werden die kundenspezifischen Anforderungen an das Produktionssystem identifiziert und der optimale Grad der Automatisierung definiert.

Ein erfahrenes Team führt dabei durch die Methodik von der Analyse, über die wirtschaftliche Bewertung und Konzeption bis zur erfolgreichen Realisierung.

Dabei ist es wichtig, häufige Fallstricke zu vermeiden und auf folgende Prinzipien zu setzen:

  • Weiterentwicklung aller drei Systeme, insbesondere der Unternehmenskultur
  • Strukturierter Auswahlprozess und Auswahl des richtigen Lieferanten
  • Optimale technische Auslegung unter Berücksichtigung der Kernaspekte wie Intra-Logistik, Instandhaltbarkeit etc.
  • Professionelles Risikomanagement

Wichtige Elemente, die im Rahmen der „ConMoto Automation“-Methodik bearbeitet werden:

Weiterhin steht eine zeitoptimierte Umsetzung mit klaren Meilensteinen stets im Vordergrund. Denn dadurch, dass sich die Wirkungen der genannten Faktoren im Zeitablauf gegenseitig verstärken, ist Geschwindigkeit von entscheidender Bedeutung.

Europäische Hersteller müssen sich jetzt richtig aufstellen, um im scharfen Preiswettbewerb der nächsten Jahre erfolgreich zu sein. Die „ConMoto Automation“-Methodik kann die Herstellkosten um bis zu 15 Prozent senken und so signifikant zur Wettbewerbsfähigkeit in einem globalisierten Marktumfeld beitragen.